Mit Beharrlichkeit zum Erfolg

Mit Beharrlichkeit zum Erfolg

Veröffentlicht von , 03. September 2014

oder

wie wird man Vizeweltmeister im F3J (Modellsegelflug)

038_klVom 13. bis 20. Juli fanden die Weltmeisterschaften im F3J Modellsegelflug in Martin in der Slowakei am Rande der Niederen Tatra statt.
Max Finke und zwei weitere Piloten aus NRW, Olaf Starmanns (Senior) und Jonas Hille (Junior) sowie 3 weitere Piloten aus Hessen und Bayern hatten sich in 2013 für die Weltmeisterschaft qualifiziert. Zusätzlich war noch Benedikt Feigl als Titelverteidiger aus 2012 mit dabei.
Von deutscher Seite war die Mannschaft gut aufgestellt und es gab auch Titelambitionen. Man hatte sich bei einigen Wettbewerben in Vorbereitung der WM getroffen und dabei auch gemeinsam trainiert. Die Stimmung im Team war in der Vorbereitungsphase super.

Die Anreise erfolgte individuell und alle campten direkt am Modellfluggelände, so dass wir auch die Möglichkeit hatten, alle zusammen zu stehen, kurze Wege hatten und abends gemeinsame Essen durchführen konnten.
Die meisten reisten schon am 06. oder 07.07. an, die Mannschaft war dann am 09. Juli vollständig.
Es wurden gemeinsam die Schleppseile vorbereitet und individuelles Training durchgeführt. Das Gelände war sehr schön und man dachte am Anfang, dass es einfach sein würde ständig Thermik zu finden. Das Wetter war sehr durchwachsen und der Wind kam aus den verschiedensten Richtungen. Die Thermikverhältnisse waren sehr unterschiedlich, und es kristallisierte sich heraus, dass der Wind aus Nord oder Nordost mit am kompliziertesten war.

Am 11. und 12. wurde ein Vorwettbewerb durchgeführt, bei dem jeder teilnehmen und der Veranstalter gleichzeitig seine Anlage und die Zeitnehmer testen konnte. Hier zeigte sich schon, dass die Weltmeisterschaft kein Zuckerlecken wird. Trotzdem waren alle sehr optimistisch.
Am Sonntag gab es die Modellabnahme und die Eröffnung der WM im Ort Martin mit reger Teilnahme der Bevölkerung.

Insgesamt waren 28 Nationen mit 28 Junioren und 84 Senioren zum Wettstreit angetreten.
Der Wettkampf begann dann am Montag bei besten Wetterbedingungen. Ursprünglich waren 13 Vorrunden geplant und das Fly-off am Freitag und Samstag mit 6 Runden mit einem Streicher.
Für Max begann es erst einmal nicht so gut, nach der ersten Runde lag er auf Platz 16, und nur 10 Jugendliche kamen ins Fly-off. Bei der zweiten und dritten Runde fiel er beim Start aus dem Seil, weil das Modell zu hart eingestellt war. Aber in dieser Situation bewies er erst einmal schon Nerven, denn nach 18 Sekunden war das Modell wieder in der Luft und es wurde immerhin noch eine Flugzeit von 9:37 Minuten erreicht.
Bei den Senioren lief es am Anfang sehr gut. Olaf Starmanns und Sebastian Feigl lagen bis zur 9. Runde auf den Plätzen 6 und 10, also voll auf Fly-off Kurs.

Wir hatten fast jeden Tag Gewitter. Die meisten Tage blieben diese zwar an den Bergen hängen, aber am Mittwoch war nichts zu machen und der Wettkampf wurde für einen halben Tag unterbrochen, so dass im Endeffekt nur 11 Vorrunden geflogen werden konnten.
Die Wetterverhältnisse (Thermik) wurden von Tag zu Tag immer komplizierter, so dass die Senioren außen landeten und auf den Plätzen weit nach hinten fielen und an Fly-off nicht mehr zu denken war.
Max Finke steigerte sich aber mit seinem Modell TORTUGA von Runde zu Runde. Er hat einfach Nerven behalten, ein bisschen Glück gehabt, aber vor allem Können gezeigt. Max wanderte von Runde zu Runde in der Gesamtplatzierung immer weiter nach vorn und war schließlich nach demod_wm14_IMG_4304r 11. Vorrunde am Freitag auf Platz 10, also auf dem letzten Fly-off Platz gelandet.

Das ganze Team war voll begeistert, denn so hatten wir als Deutsche wenigsten einen im Fly-off. Alle Hoffnungen lagen jetzt bei Max.
Die ersten 3 Runden des Fly-off wurden noch am Freitag bei recht komplizierten thermischen Bedingungen geflogen. Hier zeigten sich die Erfahrungen, denn Max flog in allen drei Runden die Bestleistung und führte, ganz knapp gefolgt von dem Italiener Marco Gallizia, dem amtierenden Weltmeister, die Liste an.
Am Samstag ging es dann im Fly-off weiter. Alle drückten Max die Daumen und standen voll hinter ihm. Erst in der letzten Runde war der Italiener einen Hach besser und überrundete Max mit 1,7 Punkten.

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Max wurde Vizeweltmeister!!!

Das gesamte Team freute sich sehr über seine Leistung und er wurde von allen gefeiert, denn so holten die Deutschen wenigstens einen Titel.
Nach dem Europameistertitel 2013 ist der Vizeweltmeister 2014 eine Ehrung wert.

Reinhard Streisel

 

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