Vom Flugschüler zum Weltmeister – Segelflug als Leistungssport

Vom Flugschüler zum Weltmeister – Segelflug als Leistungssport

Veröffentlicht von , 18. Mai 2016

Unter diesem Motto wurde vom 8. bis 10. April ein Lehrgang zur Ausbildung von Segelflug-Trainern durchgeführt. Hiermit legt NRW die Grundlage, an die sportlichen Erfolge anzuknüpfen und den Leistungssegelflug durch neue Trainer weiter zu fördern. Bereits in den ersten Stunden des Lehrgangs zeichnete sich ab, dass Training ein weitaus größeres Ressort darstellt als nur die Zielgruppe der zwei Prozent Wettbewerbsflieger zur Höchstleistung zu bringen.

Der Landestrainer Sebastian Heßner eröffnete den Lehrgang durch die Abfrage der Motivation der zwölf Teilnehmer und mit der Bitte, ihre Erwartungen an den Lehrgang zu formulieren. Das sollte die Basis für eine Veranstaltung bilden, die weniger eine Lehrveranstaltung darstellte, sondern von offener, konstruktiver Kommunikation geprägt war, weil die Referenten weniger Frontalvorträge, sondern Workshops vorbereitet hatten, in denen der Dialog im Vordergrund stand.

Zwar wurden auch die grundlegenden Kenntnisse entlang der Rahmenrichtlinie des DAeCs vermittelt wie zum Beispiel Trainingsmethoden und der effektive Einsatz von Trainingsplänen, jedoch galt es ebenfalls die Anforderungen, die an einen Trainer gestellt werden, im Brainstorming zu erarbeiten, aber auch die unterschiedlichen Ansichtsweisen in Gruppenübungen zu diskutieren.

Somit wurden während des Lehrgangs nicht nur die Grundlagen vermittelt, sondern auch eine Mentalität entwickelt, auf welche Art und Weise Training stattfinden sollte, um eine möglichst große Zielgruppe zu erreichen und das Virus Streckensegelflug weiter zu etablieren. Schließlich waren sich alle einig, dass das wichtigste Instrument zur Motivation zum Streckensegelflug die Kommunikation ist. Nach der Vorstellung des Trainingskonzepts in NRW folgte die Erarbeitung der relevanten Themen, welche von hochkarätigen NRW-Trainern moderiert wurden.

Siegfried (Sigi) Baumgartl

Sigi gab seinen vielseitigen Erfahrungsschatz an die zukünftigen Trainer weiter. Seine Ausarbeitung zur Entscheidungslehre bildete die Grundlage für die Methodik zur Durchführung eines Workshops, welche anhand von mehreren Praxisbeispielen, wie z.B. das Einkreisen aus dem Geradeausflug, dem Endanflug zur nächsten Thermik bis hin zur Optimierung der Schnittgeschwindigkeit durch Kursabweichung geübt wurde. Weiterhin stellte Sigi die Auswertung zum Junioren- und Frauentraining vor, um weitere Trainingsmöglichkeiten zu diskutieren. Ein wichtiger Aspekt ist die Teamflugvereinbarung, anhand derer wichtige Regeln abgesprochen werden, um ein Team zum Erfolg zu führen. Schlussendlich erläuterte Sigi die neusten Änderungen der Wettbewerbsordnung, die von NRW in der Vergangenheit maßgeblich mitgestaltet wurde.

 

Hubertus (Hubs) Huttel

Hubs als Sportbiologe brachte den Teilnehmern auf eindrucksvolle Weise die Wirkung und notwendige Kräftigung der zum Segelflug benötigten Muskelgruppen nahe. Außerdem zeigte er Symptome von Stress und Möglichkeiten zu deren Vermeidung auf.

 

 

 

NöllReinhold (Nöll) Sänger

Nöll stellte eindrucksvolle Bilder zur Sicherheit beim Alpensegelflug vor und diskutierte das Thema, wie die Sicherheit beim Außenlanden gewährleistet werden kann.

 

 

 

 

Wolfgang (Wolli) Beyer

Wolfgang (Wolli) Beyer

Besonders stolz sind wir, dass wir Wolli Beyer als Bundestrainer für die Ausbildung unserer zukünftigen Nachwuchstrainer begeistern konnten und er einen wichtigen Beitrag zum Thema Sportpsychologie lieferte.

 

 

 

Ulrich (Uli) SchulzeUlrich (Uli) Schulze

Last but not least, das Highlight lieferte Ulrich Schulze zum Abschluss der Veranstaltung, indem er Einblicke in die neusten Erkenntnisse der menschlichen Leistungsfähigkeit gab und aufzeigte, wie das mächtige Instrument des mentalen Segelflugtrainings zu einer effektiven Trainingsmethode werden kann.

 

Alles in allem waren die zweieinhalb Tage zwar mit 30 Lerneinheiten prall gefüllt, was jedoch niemanden davon abgehalten hat, noch nach dem letzten Vortrag am Freitag- sowie dem Samstagabend bis tief in die Nacht weiter zu fachsimpeln, sodass der ein oder andere ganz die Zeit vergaß und beim morgendlichen Wecken auf die Frage „Ist es schon acht Uhr?“ mit „Nein, schon neun, wir wollen weitermachen!“ geantwortet werden musste.

 

Text: Sebastian Heßner, Landestrainer NRW

Teilnehmer:
Philipp Bagus, Markus Barrois, ,Thomas Dahmann, Sarah Drefenstedt, Rolf Engelhardt, Conrad Gerte, Carsten Hallerberg, Dirk Landmesser, Christian Lang, Rainer Schmadel, Alexander Swagemakers