Modellflug – Sportliche Disziplinen

Modellbau ist Hobby und Sport zugleich. Fängst du gerade mit dem Modellbau an, lernst du zunächst handwerkliche Fertigkeiten, erhältst Einblicke in die Luftfahrt und erwirbst fliegerisches Know-How. Nicht immer läuft von Anfang an alles glatt und das ist auch gut so. So erwirbst du dir ganz nebenbei die Fähigkeit zur Problemlösung und Geduld. Fähigkeiten, die für einen erfolgreichen Wettkampf unabdingbar sind.

Freiflug – F1 – Der Ursprung des Modellfliegens

In dieser Klasse hast du keine Verbindung zu deinem Modell – es gibt also keine Fernbedienung um das Modell zu steuern. Der Antrieb kann auf unterschiedliche Weisen erfolgen. Segelmodelle startest du am Hang aus der Hand oder bringst sie mit einer Hochstartleine auf Höhe und lässt sie langsam herabgleiten. Die Möglichkeit mit Gummi- oder Verbrennungsmotor zu starten ist jedoch ebenso gegeben. Nachdem Start kannst du keinen Einfluss mehr auf die Bewegung, den Flug deines Modells nehmen. Deshalb solltest du bei der Konstruktion besonders auf das Herstellen einer Eigenstabilität achten und dein Modell so konstruieren, dass es Störungen der eigenen Fluglage durch äußere Einflüsse selbsttätig ausgleichen kann. Wenn du alles richtig gemacht hast, kann dein Freiflugmodell mehrere Kilometer weit fliegen. Da Flugplätze in der Regel nicht genug Fläche bieten, sind die Modelle mit einer Thermikbremse ausgestattet. Nach einer bestimmten zeit holt diese dein Modell sanft vom Himmel. Die Wettbewerbsregeln sind überschaubar. Die Flugzeit ist das entscheidende Kriterium, das heißt, gewonnen hat, wer am längsten in der Luft bleibt.

Fesselflug – F2 – Flugbewegungen hautnah erleben

Keine andere Modellflugklasse gibt dir eine konkretere und unmittelbarere Rückmeldung über dein Fluggerät, als der Fesselflug. Dein Modell ist an dünnen Drähten befestigt, über die du mit deinen Armen und Handgelenken die Ruder des Modells steuerst. Jede deiner Handbewegungen führt zu einer Flugbewegung an deinem Modell. Die Drähte können bis zu max. 20 Meter lang sein. Die benötigte Fläche ist somit begrenzt und du kannst den Fesselflug so gut wie auf jedem Flugplatz ausüben. Angetrieben werden die Modelle durch einen Verbrennungs- oder Elektromotor. Die Kunst besteht darin, das Flugzeug in einer stabilen Kreisbahn zu halten. Messen kannst du dich in den Klassen: Geschwindigkeit, Kunstflug, Fuchsjagd und Mannschaftsrennen.

Fernlenkflug – F3 – die am häufigsten vertretene Klasse

In der jüngsten Klasse der Modellflieger steuerst du dein Modell mit einer Fernsteuerung. Diese besteht aus einem Sender, einem Empfänger und dem Servos. Der Empfänger empfängt Funksignale vom Sender und bearbeitet sie für den Servos auf. Der Servos ist für die Bewegung zuständig. Geflogen wird, was man sich vorstellen kann: Ferngelenkte Motor-Kunstflugmodelle, ferngelenkte Thermik-Segelflugmodelle, Hubschrauber, Pylon-Rennmodelle, ferngelenkte Hang-Segelflugmodelle, ferngelenkte Motorsegler, Segelflugmodelle – Überlandrennen, ferngelenkter Segelflugmodellschlepp, ferngelenkte Thermik-Segelflugmodelle – Dauerflug, Handstart-Segelflugmodelle und Hubschrauberflugmodelle (Freestyleprogramme). Neben feinmotorischen Fertigkeiten, die zum Fliegen der verschiedenen Manöver benötigt werden, musst du außerdem in der Lage sein, dich über lange Zeiträume konzentrieren zu können.

Raketenflug – angewandte Wissenschaft und wertvolles Werkzeug für die technische Ausbildung junger Menschen

Die Raketenflugmodelle werden in der Regel mit einem Raketenmotor angetrieben und haben ein Gesamtgewicht von bis zu 1000 Gramm. Die Herstellung einer flugfähigen Rakete erfordert eine präzise Arbeitsweise. Damit dein Modell wieder unbeschadet am Boden ankommt, gibt es verschiedene Bergungssysteme (z.B. Fallschirme). Deine Arbeit kannst du auch hier auf Wettbewerben testen. Bewertungskriterium ist die, in drei Durchgängen, maximal erreichte Höhe.