Ultraleichtflug

Völlig losgelöst

Fliegen mit einem Ultraleichtflugzeug ist eine spannende und aufregende Sportart und manch Ultraleichtflugzeug ist in seiner Handhabung auch ganz anders als übliche Motorflugzeuge.

Was bedeutet Ultraleicht?

Fliegen wie zu Ursprungszeiten des Luftsports kann man in den ultraleichten und modernen Cabrios der Lüfte. Obwohl in dieser Form noch recht jung, ist der aus den USA kommende Luftsport mit den oft selbstgebauten „fliegenden Kisten“ längst den Kinderschuhen entwachsen, präsentiert sich umweltfreundlich, leise und sicher.
Ultraleichtflugzeuge (Ul) sind auf die Beförderung von zwei Personen begrenzt. UL’s sind Flugzeuge, bei denen das Gesamtgewicht inklusive der beiden Piloten 472,5 kg Kilogramm nicht überschreiten darf. Die maximale Gesamtabflugmasse für Einsitzer beträgt maximal 322,5 Kilogramm.
Man kann zwei Arten unterscheiden: Aerodynamisch gesteuerte ULs, die sich nur noch durch ihr Gewicht, aber nicht durch ihre Handhabung oder Leistungsdaten von Motorflugzeugen unterscheiden oder aber über die Gewichtsverlagerung des Piloten, wie bei den Trikes, die von einer Drachenfläche getragen wird.

Vergnügen der besonderen Art

Ob gemütliches Luftwandern mit nicht viel mehr als 90 km/h, aber auch leistungsorientiert fliegen bei Wirtschaftlichkeits-, Geschicklichkeits-, Strecken- und Ziellandewettbewerben: Die Flieger der Leichtgewichtsklasse lieben es, auf ihren Flügen Land und Leute zu entdecken. Dabei verzichten sie gern auf den Komfort großer Motorflugzeuge – nicht jedoch auf ein in der Luftfahrt neuartiges Rettungssystem. Dabei handelt es sich um einen riesigen Fallschirm, der das gesamte Ultraleichtflugzeug im Notfall sicher zu Boden schweben lässt.

Ausbildung

In mehr als 30 uns angeschlossenen Vereinen kannst du den enorm vielseitigen Ultraleichtflugsport erlernen. Das Spektrum erstreckt sich von Dreiachsern, über Trikes und Tragschraubern bis hin zu Motorflugzeugen.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?

Jeder, der mindestens 16 Jahre alt ist, kann mit der Ausbildung beginnen. Die Lizenz kannst du mit 17 Jahren erwerben. Du benötigst außerdem ein fliegerärztliches Tauglichkeitszeugnis (Flugtauglichkeitsklasse 2), ein polizeiliches Führungszeugnis und die erfolgreiche Teilnahme an einer Unterrichtung in Sofortmaßnahmen am Unfallort. Die Ausbildung erfolgt entweder in kommerziellen UL-Schulen oder in Vereins-Flugschulen. Anfänger zahlen bei einer kommerziellen UL-Schule etwa 5.000 Euro, preiswerter ist es im Verein, dafür dauert dort die Schulung meist etwas länger.

Wie sieht mein Ausbildungsverlauf aus?

Ohne Theorie geht auch hier nichts. Theoriestunden gibt es in Navigation, Flugfunk, Luftrecht, Meteorologie, Aerodynamik, Technik (und eine pyrotechnische Einweisung), Verhalten in besonderen Fällen und menschliches Leistungsvermögen. In mindestens 30 Flugstunden setzt du das Gelernte um, bevor es für dich zur Prüfung geht. Davon bist du mindestens fünf Stunden alleine in der Luft. Außerdem startest und landest du auf verschiedenen Flugplätzen und übst mit deinem Fluglehrer Außenlandungen. Mindestens zwei deiner Flugstrecken sind größer als 200 Kilometer (Überlandflüge).

Was muss ich mitbringen, um mit meiner Fluglizenz auf Ultraleichtflugzeuge umzusteigen?

Segelflieger, die im Besitz der PPL-C sind, müssen zusätzlich zehn Stunden praktische Flugausbildung inklusive Überlandeinweisung und Notfalltraining absolvieren, um einen Ultraleichtflieger führen zu dürfen. Des Weiteren ist eine theoretische Einweisung in den Fächern Verhalten in besonderen Fällen und Technik sowie eine pyrotechnische Einweisung von Nöten. Beim UL-Cheffluglehrer wird abschließend in allen drei genannten Fächern eine Prüfung abgelegt. In den Luftfahrerschein für Luftsportgeräteführer wird ohne weitere Nachweise auch die Passagierflugberechtigung eingetragen.
Motorflieger und Motorsegler benötigen lediglich eine Einweisung auf einem Ultraleichtflugzeug sowie die „pyrotechnische Einweisung“.
Die Dauer der Einweisung ist nicht festgelegt, jedoch sollte man mit etwa zwei bis fünf Flugstunden rechnen.

Was benötige ich, um als Inhaber einer UL-Lizenz auf Segelflugzeuge umzusteigen?

Bist du im Besitz einer gültigen UL–Lizenz für dreiachsgesteuerte Ultraleichtflugzeuge, benötigst du Theorieunterricht in den Fächern: Navigation, Aerodynamik, allgemeine Luftfahrzeugkenntnisse und Verhalten in besonderen Fällen. Zur praktischen Ausbildung kommen 10 Flugstunden, 20 Alleinstarts und -landungen, 3 Landungen mit Lehere aus einer Position außerhalb der Platzrunde, mindestens eine Außenlandung mit Fluglehrer, 50 km-Streckenflug im Alleinflug alternativ 100 km mit Lehrer und eine theoretische und praktische Einweisung zur Berrschung in besonderen Fällen und Verhalten in Notfällen hinzu. Eine Prüfung erfolgt theoretisch und praktisch. Die Lizenz wir unbefristet ausgestellt und ist nur gültig in Verbindung mit einem gültigen Tauglichkeitszeugnis. Die Rechte dürfen nur ausgeübt werden, wenn in den letzten 24 Monaten im Flugbuch nachgewiesen werden kann, dass mind. 25 Starts / Landungen (auf Segelflugzeugen, Motorseglern und Flugzeugen), mindestens 5 Starts in der jeweiligen Startart (z.B. Winde, F-Schlepp, etc.) durchgeführt wurden. Sind diese Voraussetzungen nicht oder nicht vollständig erfüllt, müssen die fehlenden Starts mit oder unter Aufsicht eines Fluglehrers ausgeführt werden.

Wie lange ist meine Lizenz gültig?

Die Gültigkeitsdauer der Lizenz ist unbegrenzt. Sie ist nur in Verbindung mit einem gültigen Tauglichkeitszeugnis der Klasse 2 gültig. Fliegen (d.h. die Rechte der Lizenz ausüben) darf nur, wer mindestens 12 Flugstunden auf aerodynamisch gesteuerten Ultraleichtflugzeugen, Reisemotorseglern oder einmotorigen Landflugzeugen mit Kolbentriebwerk innerhalb der letzten 24 Monate durchgeführt hat. In den 12 Stunden müssen mindestens sechs Stunden als verantwortlicher Luftfahrzeugführer und 12 Starts und 12 Landungen sowie ein Übungsflug von mindestens einer Stunde Flugzeit in Begleitung eines Fluglehrers auf aerodynamisch gesteuerten Ultraleichtflugzeugen enthalten sein. Die Voraussetzungen können durch eine Befähigungsüberprüfung ersetzt werden.

Sportliche Disziplinen

Beim Ultraleichtflug kannst du dich in den Disziplinen Ziellandungen, Navigationsaufgaben sowie Ökonomie- und Präzisionsaufgaben messen.

Ziellandung

Auf der Landebahn wird ein 100 Meter langes und 25 Meter breites Feld abgesteckt. Am Anfang gibt es fünf je fünf Meter lange Felder. Das erste Feld zählt 250 Punkte, das nächste 200 Punkte und so weiter. Das letzte Feld bis zum Deckende zählt 25 Punkte. Ziel ist es, in dem höchstdotierten Feld mit dem Hauptfahrwerk aufzusetzen. Bei internationalen Wettbewerben wird die Landung per Video dokumentiert und bewertet.

Feste Regeln für den Anflug

Gestartet wird aus einem 100 Meter-Deck. Anschließend wird das Ziellandefeld in etwa 300 Metern Höhe in Landerichtung überflogen.
Über dem Ziellandefeld wird der Motor abgestellt. Je nach Platzvorschrift folgt eine ordentliche aber verkürzte Platzrunde (rechts oder links herum) und ein sauberer Anflug (slippen erlaubt) mit anschließender Landung.
Ziellandungen kommen im Wettbewerb häufig vor – sinnvoller Weise mit anderen Aufgaben gekoppelt. Pro Landung gibt es maximal 250 Punkte; bei anderen Aufgaben sind es maximal 1.000 Punkte.

Präzisionsaufgabe

Bei der Präzisionsaufgabe geht es darum, einen Flugweg und die vorher angegebene Fluggeschwindigkeiten exakt einzuhalten. Dazu wird ein Rundkurs (oder Zickzack) über mehrere Wendepunkte benötigt.
An zwei Stellen dieses Kurses muss eine Überflugzeit genommen werden. Wichtig ist, die breite des Korridors und wegen der Erkennbarkeit auch die Flughöhe genau festzulegen. Aus der ersten und der zweiten Zeit und der sehr sorgfältig auszumessenden Strecke lässt sich die Geschwindigkeit über Grund berechnen. Diese gemessene Geschwindigkeit wird mit der vor dem Start deklarierten Geschwindigkeit verglichen und aus der Differenz ein Punktwert errechnet.

Navigation

Hierbei wird ein Flug von A nach B geplant und geflogen. Am Punkt B wird mit großen weißen Tüchern ein neuer Kurs ausgelegt, der dann zu fliegen ist. Der neue Kurs führt beispielsweise bis zu einem Flugplatz. Dort liegt wieder ein Zeichen aus und führt zurück zum Startflugplatz.

Ökonomie

Ziel ist es, mit einer definierten Menge Benzin möglichst lange in der Luft zu bleiben. Dieser Wettbewerbsteil ist sehr aufwändig in Vorbereitung und Kontrolle. Zunächst sind die Wettbewerbsgeräte vollständig zu enttanken. Die erste Kontrolle erfolgt hier durch andere Wettbewerbsteilnehmer. Zur Kontrolle der vollständigen Entleerung werden die Maschinen gestartet und bis zum Spritmangelstop betrieben. Dann wird dem einzelnen Wettbewerbsteilnehmer eine zuvor genau abgewogene und nach dem Wiegen versiegelte Menge Sprit übergeben und von ihm getankt. Für den Start wird hier ohne feste Startreihenfolge mit einem Startfenster gearbeitet. Jeder Teilnehmer kann seinen Start in einem vorgegebenen Zeitintervall selbst terminieren.
Die Landung hat nach Ziellanderegeln in einem 100-Deck zu erfolgen. Der Wettbewerbsteillnehmer muß in der Lage sein, mit Motorkraft das Landefeld zu verlassen und bis zu einem vereinbarten Checkpoint zu rollen. Um die Sicherheit bei dieser Aufgabe zu erhöhen und ein Außenlanderisiko zu vermeiden ist es auch möglich, eine Restspritmenge zu vereinbaren, deren Unterschreitung nach Rückkehr mit Minuspunkten belegt wird.

Kontaktpersonen

IM ULTRALEICHTFLUG

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Christian Schücker
Vorsitzender

E ultraleichtfliegen@aeroclub-nrw.de

V.Engelmann

Volker Engelmann
stellv. Vorsitzender

E engelmann@aeroclub-nrw.de

tm_Gudorf Matthias

Matthias Gudorf
Sportleiter

m-gudorf@versanet.de

tm_goetschmann

Jan-Felix Götschmann
Vertreter der jungen Generation

E goetschmann@aeroclub-nrw.de

ed483311-9543-4658-b4d7-ec146b182c21

Hermann-J. Hante
Head of Training: ATO DE.NW.ATO.150

E ausbildung@aeroclub-nrw.de

Termine

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