Deutsche Meisterschaft 2019 Speed in Saulgau

Text / Fotos: FSC Remscheid e.V.

Deutsche Meisterschaft 2019 Speed in Saulgau

Veröffentlicht von , 28. Juni 2019

Text / Fotos: FSC Remscheid e.V.

Mit großer Spannung, ging die Deutsche Meisterschaft in Bad Saulgau nach acht Durchgängen zu Ende.

Die Deutsche Speed Skydiving-Elite traf sich in Bad Saulgau mit internationaler Beteiligung aus neun Nationen. Die erzielten Wertungen flossen auch in die ISSA World Series Speed Skydiving ein.

Beste Deutsche nach acht Runden wurde Lucia Lippold vom FSC Remscheid als Titelverteidigerin mit 357.42 Km/h. In der ISSA World Wertung erreichte Lucia Lippold damit den zweiten Platz und gewann Silber.

  1. Platz und Deutscher Meister bei den Herren wurde zum erstmal Marco Hepp nach acht Runden mit 488,33 Km/h Endstand.
  2. Platz und Vizemeister bei den Herren wurde Moritz Friess vom FSC Remscheid, ebenfalls nach acht Runden mit 470.99 Km/h Endstand.
  3. Matthias Kraft mit 448,44 Km/h

Moritz Friess, amtierender Weltmeister konnte nach Argentinien aus familiären Gründen nicht den Trainingsaufwand betreiben, wie vor der WM 2018. Zusammengefasst reichte es dann auch nicht mehr aus, die erforderliche Leistung für den 1. Platz zu erbringen.
Wenn man nun die Geschwindigkeiten vergleicht und auf acht Runden herunterrechnet, sind es knapp 2,2925 Sekunden, wo Marco Hepp pro Sprung schneller gewesen ist. Anerkennung und Lob von Moritz Friess.

Die Platzierungen haben zur Folge, dass Weltmeister Moritz Friess, der neue Deutsche Meister Marco Hepp und der 3. Platzierte Matthias Kraft, gemeinsam als Nationalteam der Bundesrepublik Deutschland starten werden. Vom 21. bis 23 Juni 2019 werden sie in Zwartberg, Belgien beim Finale der Speed Skydiving World Series 2019 an den Start gehen.

Alle drei sind vom Verband bereits nominiert worden. Ein gemeinsames Ziel, dass die drei sich erhoffen, ist Gold in der Nationenwertung zu holen.
Bei den Frauen und für Lucia Lippold vom FSC Remscheid ist alles noch in der Planung. Zudem haben Schule und Studium zurzeit den Vorrang.

Es folgen noch Anfang August im englischen Dunkeswell der World Cup 2019, zugleich auch die Europameisterschaft in dieser Disziplin. Hier gilt dann auch wieder die Einzelwertung.

Der Fallschirmclub Remscheid mit ihrem Präsidenten Klaus Mathies sind stolz auf diese Ergebnisse.

Lucia Lippold, FSC Remscheid e.V.

Lucia Lippold – Vita

2009 machte die damals 17-jährige Lucia Lippold ihren ersten Fallschirmsprung in Leutkirch. Dieser war kein Tandemsprung. Lucia wusste, dass ihr das Springen gut gefallen würde und wollte sofort selbst springen und die Ausbildung zum Lizenzerwerb beginnen.

„Das hat mir nicht geschadet, aber empfehlen würde ich es nicht“ sagt sie heute rückblickend.
Ende 2011 trat sie in die Bundeswehr ein, um sich voll und ganz dem Sport widmen zu können. Ihren ersten internationalen Erfolg verbucht sie Ende 2012 in Pisa, Italien, wo sie Bronze gewann. Noch im selben Jahr durfte sie an der WM in Dubai teilnehmen und jeder war positiv überrascht, als sie dort den 5. Platz in der damals noch für sie zutreffenden Juniorenwertung belegte.
2013 war ein sehr erfolgreiches Jahr für die Sportlerin. Sie gewann mehrere Deutschlandcups, die Gesamtwertung des Deutschlandcups, wurde deutsche Meisterin, gewann Bronze bei der Europameisterschaft in Russland und gewann einen World Cup. Am meisten freute sie sich aber über ihre Bestleistung im Zielspringen, die sie Ende 2013 in der Schweiz auf einem World Cup zeigte.

Nach einer Sprungpause trat sie dem FSC Remscheid bei, unter dessen Flagge sie Ende 2014 erneut nach Dubai reiste um dort mit dem 8. Platz bei der Dubai International Parachuting Championship
den Club zu vertreten.
2016 kam sie zum Speedskydiving und testete ihr fliegerisches Können unter extremen Geschwindigkeiten. 2017 und 2018 wurde sie deutsche Meisterin. „Aber leider nur, weil so wenig Frauen teilgenommen haben“ ergänzt die ehrgeizige Sportlerin enttäuscht.
2019 ebenfalls beste Deutsche bei der DM in Bad Saulgau, erreichte sie zusätzlich den zweiten Platz im international besetzten Ranking für die World Series und gewann Silber.

Ihr bis dahin bester Sprung mit 372,43 km/h gilt als inoffizieller deutscher Damenrekord.
Im Juni 2019 gewann sie wieder Silber in der Folgeetappe der World Series und stellte den neuen deutschen Damenrekord auf: 406,83 km/h.
Das Finale der Series im August 2019 in England und die gleichzeitig stattfindende Europameisterschaft im Speedskydiving stellt den Höhepunkt ihrer sportlichen Karriere dar: Sie verbesserte den durch sie aufgestellten deutschen Rekord erst auf 407,06, später auf 417,68 km/h und gewinnt die World Series Wertung und wird Europameisterin.
Den europäischen Rekord verpasst sie um 0,57 km/h, worüber sie nicht traurig ist: „Ich war sehr überrascht über den Sieg, da ich während des Wettbewerbs nicht auf Ergebnisse gucke. Ich habe aber erwartet, Platz 3 oder 4 zu belegen. Die 417,68 km/h machen mich wirklich stolz und damit hätte ich niemals gerechnet. Dem europäischen Rekord so nah zu sein, ist doch großartig.“

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