Ich war und bin wieder dabei

Text: Dirk Pullwitt

Ich war und bin wieder dabei

Veröffentlicht von , 19. Juni 2022

Text: Dirk Pullwitt

Jahressportflug NRW

Siegerehrung beim Motorflieger und Ultraleichtfliegertag in der Stadthalle Kamen 2019, Vizepräsident Matthias Podworny gratuliert Dirk Pullwitt (l.) zum errungenen ersten Platz beim Jahressportflug NRW 2019.

Dirk Pullwitt hat beim letzten durchgeführten Jahressportflug NRW 2019 den ersten Platz belegt. Von seinen Erlebnissen während des Wettbewerbs und warum er in diesem Jahr wieder teilnimmt, erzählt er selbst:

Nachdem ich Anfang November 2018 meinen PPL (A) erfolgreich bestanden hatte, hatte ich mir für die neue Saison 2019 vorgenommen, am Jahressportflug teilzunehmen und möglichst viele Flugplätze anzufliegen, um dort die Flugbegeisterten kennenzulernen. Dies ist auch gleichzeitig das Ziel des Jahressportfluges. Da ich nach der Ausbildung nun auch nicht mehr alleine fliegen musste, habe ich mir immer eine Freundin oder einen Freund mit an Bord geholt, um neue Plätze zu erkunden.

Von meinem Heimatflugplatz, dem Segelfluggelände Büren am Schwallenberg, habe ich dann zunächst einmal die Plätze angeflogen, die ich auch schon aus der Ausbildung kannte. Dann habe ich mich aufgemacht, auch unbekannte Plätze anzufliegen. Dabei gibt es für jeden Platz innerhalb von NRW zwei Punkte.

Schöne Aussichten hat man in der Platzrunde von Leverkusen. Wenn man dort über das Stadion fliegt, hat man einen wunderbaren Blick auf den Kölner Dom. Auch die Sicht auf den Rhein ist sehenswert. Weiter rheinabwärts bin ich bis nach Koblenz geflogen. Auch hier ist der Anblick aus der Vogelperspektive sehenswert. Beim Anflug auf Koblenz kommt man über das Deutsche Eck und sieht die Moselmündung. Für Plätze außerhalb von NRW gibt es zudem auch noch einen Punkt in der Wertung.

Im Sommer machen wir vom Verein immer eine Fliegertour mit mehreren Flugzeugen. Endlich konnte auch ich daran teilnehmen. Dies war zudem auch mein erster eigener Flug ins Ausland als Pilot. Wir sind von Büren aus zunächst nach Zwickau und dann weiter nach Prag zum Flugplatz Letnany geflogen. Aufgrund eines Ed Sheeran-Konzertes direkt am Flugplatz mussten wir dort sofort wieder weg, da der Platz deswegen einige Tage gesperrt wurde und wir nicht mehr weggekommen wären. Wir sind also weiter zum Flugplatz Tocna Airport, der 20 km südlich von Prag liegt. In Prag haben wir dann an der Moldau diniert und die Stadt besichtigt. Am nächsten Tag sind wir weiter nach Ungarn. Hier ging es zunächst in die Hauptstadt Budapest. Der Zielflugplatz war hier Budaörs, der westlich der Stadt Budapest liegt. Auch hier haben wir natürlich die Stadt besichtigt. Nach je einer Nacht Aufenthalt ging es weiter nach Szeged, Pecs und zum Balaton. An den Alpenausläufern südwestlich von Wien vorbei ging es auf der letzten Etappe einmal über Österreich hinweg nach Budweis in Tschechien. Von dort sind wir dann nach einer Nacht mit vorheriger Stadtbesichtigung zurück nach Büren. Auf der Tour habe ich mich mit einem Vereinskollegen beim Fliegen abgewechselt. Auch hier gab es je einen Punkt für die angeflogenen Plätze in der Wertung des Jahressportfluges. Natürlich haben wir auch auf der Tour außerhalb von NRW das Ziel des Jahressportfluges, nämlich fremde Plätze und flugbegeisterte Menschen kennenzulernen, genau auf den Punkt getroffen.

Im weiteren Verlauf des Sommers habe ich endlich auch mal die Ostfriesischen Inseln angeflogen. Dies war von der Aussicht her auch ein besonderes Erlebnis, da die Inseln von oben wie Tropfen im Wasser liegen. Während ich in der Zeit vor dem Flugschein immer mit dem Auto zur Küste gefahren bin, kann ich nun direkt auf einer Insel landen. Das macht süchtig und gibt zudem in der Wertung auch einen Punkt.

Meine Heimatbasis Büren liegt zum Teil in der südwestlichen Ecke der Kontrollzone Paderborn-Lipstadt (EDLP). Natürlich bin ich dorthin auch einmal rübergehüpft. Dies ist von unserem Platz aus nur ein Katzensprung. Zudem gibt es bei Verkehrsflughäfen mit Kontrollzone bei der Wertung der Flüge drei Punkte, da man sich mit den Lufträumen und Anflugverfahren vor dem Flug vertraut machen muss. Das hat mir jedoch Spaß gemacht und so habe ich auch andere Flughäfen wie Kassel, Münster-Osnabrück und Erfurt angeflogen. Als Dortmunder ging es natürlich auch einmal zum Wickede Airport.

Schön fand ich auch das Bergfliegen am Flugplatz Schmallenberg Rennefeld. Man muss hier an einem vorgegebenen Punkt aufsetzten, was mit dem Motorsegler schwieriger war als mit einem Motorflugzeug. Auch wenn ich hier nur den achten Platz von neun gemacht habe, gilt: Dabei sein ist alles! Zudem gab es hier zehn Punkte in der Wertung – ebenso wie bei den vom AEROCLUB | NRW durchgeführten Fly-Ins, an denen ich immer gerne teilnehme.

Der Jahressportflug NRW 2022 ist am 1. April gestartet. Auch ich bin wieder dabei, weil es noch zahlreiche neue Plätze zu erkunden gibt. Mit der bisher gesammelten Flugerfahrung, die ich auch dem Jahressportflug zu verdanken habe, kann ich jetzt auch Plätze anfliegen, für die mehr als 100 Stunden nach Scheinerwerb gefordert sind. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei meinen Fluglehrern des AC Büren bedanken, die mich zu einem sicheren Piloten ausgebildet haben. Daher ist meine Empfehlung an alle Piloten des AEROCLUB | NRW, auch teilzunehmen um mehr Routine zu bekommen.

Ich würde mich freuen, möglichst viele, z.B. beim Fly-In NRW, kennenzulernen.

Landung in Oerlinghausen, Michael Tondorf (l.) und Dirk Pullwitt