René Begas
Airshow und Tag der offenen Tür in Leverkusen am 8. und 9. September 2012
Die „Royal Jordanian Falcons“ und weitere Kunstflieger begeistern viele Zuschauer.
Es war schon ein kurioses Bild, das sich um kurz nach 17 Uhr am Samstag auf dem Flugplatz Leverkusen bot. Fast synchron reckten plötzlich tausende Arme gen Himmel, in den Händen entweder Digitalkamera oder Smartphone haltend. Der Grund: Die „fliegenden Botschafter“ des jordanischen Königshauses hoben bei Kaiserwetter über Leverkusen zu einer spektakulären Flugshow ab – und diesen außergewöhnlichen Moment wollte nahezu jeder Besucher bildlich festhalten. Die „Royal Jordanian Falcons“ sind für ihre Synchron-Kunstflugmanöver international bekannt. Ihre einzige Kür in deutschem Luftraum in diesem Jahr gaben sie am Wochenende gleich zweimal (Samstag und Sonntag) im Rahmen des Flugplatzfestes auf dem Flugplatz Kurtekotten in Leverkusen zum Besten. Bereits am Mittwoch war die zehnköpfige Crew aus Paris angereist, der vorherigen Station ihrer diesjährigen Europatournee.
Insgesamt fast 9000 Besucher
Ballonglühen und „Tante Ju“
Für die Zuschauer waren die außergewöhnlichen Manöver der Piloten in ihren roten, knapp 250 Stundenkilometer schnellen „Extra 300 LP“ Kunstflugzeugen ein großartiges Ereignis. „Wir haben zwar schon einmal eine Flugshow besucht, aber so etwas Tolles wie hier haben wir noch nicht gesehen“, bilanzierten die Besucher Elke und Jörg Kressin aus Köln nach der 20-minütigen Show. Um die Komplexität der atemberaubenden Airshow auch den weniger flugaffinen Schaulustigen zu vermitteln, kommentierte der Europa-Manager der „Royal Jordanian Falcons“, Uwe Ramerth, das Geschehen vom Boden aus. Am Sonntag verfolgten erneut knapp 5000 Zuschauer die Flugshow.
Aber nicht nur die königlichen Kunstflieger zogen staunende Blicke der faszinierten Besucher auf sich. Das Vater-Sohn-Duo Ralf und Nico Niebergall aus Neuwied präsentierte eine ebenfalls außergewöhnliche Choreografie. Vater Ralf Niebergall flog mit einer „Siai Marchetti“ Motormaschine, während Sohn Nico das gleiche Flugzeug im Modellformat vom Boden aus synchron zur „großen“ Maschine steuert. Diese unkonventionelle Art des Synchronflugs sei entstanden, als Nico noch zu jung war, um selber eine Maschine zu fliegen, aber dennoch unbedingt dem Papa nacheifern wollte, erzählte Ralf Niebergall nach der Landung stolz.
Fast schon in alter Tradition waren die Rundflüge in einer Junkers 52, die „Grande Dame der Passagierluftfahrt“. Außerdem gab es die Möglichkeit mit den Motorseglern und E- Flieger des LSC zu fliegen.
Weitere Highlights des Festes waren die Flüge der wuchtigen Pitts Samson, und die Show des Duos „No Limit“, den Europameistern im synchronen Modellfliegen.
Die Royal Jordanien Falcons
Als der Benzingeruch mit Einbruch der Dämmerung allmählich verschwand, wurde den Zuschauern eine weitere Überraschung geboten. Neben der motorisierten Fliegerei kam auch der Segelflug nicht zu kurz. Es war ein Swift Segelflugzeug vom Team Henry Bohlig welches einen Dämmerungsflug mit Pyroeffekte vorführte. Auch während dieser Show war ein regelmäßiges Staunen der Zuschauer unüberhörbar.
Beim Ballonglühen formierten sich die sieben Heißluftballons des LSC nebeneinander auf dem Flugplatz. Zum Takt klassischer Musik wurden die Brenner der Ballons betätigt, so dass wunderschöne Lichteffekte entstanden.
Zu guter letzt gab es im Hangar eine Feier, wo sich eine orientalische Tänzerin dem Publikum präsentierte, auch das Team der Royal Jordanian Falcons durfte dabei natürlich nicht fehlen…
Es war der runde Abschluss einer sehr gut gelungenen Airshow, und der LSC dankt alle Mitglieder für die tatkräftige Unterstützung!