Physik – die Mutter aller Dinge
Der Ballonfahrer nutzt das physikalische Gesetz, dass warme Luft leichter ist als die gleiche Menge an kalter. Einzig allein der Wind bestimmt beim Ballonfahren die Fahrtrichtung und die Geschwindigkeit. Wohl hat auch die moderne Technik bei den Ballonfahrern Einzug gehalten, am Prinzip des Ballonfahrens hat sich jedoch bis heute nichts geändert. Der Ballonsport fordert eine dauernde Beschäftigung mit dem Wetter, der Natur und den Eigenschaften der jeweiligen Landschaft.
Gas- und Heißluftballone
Gasballone sind kleiner als Heißluftballone und rund. Die Ballonhülle wird mit Wasserstoff oder Helium gefüllt. Diese Gase sind leichter als die umgebende Luft und der Ballon steigt nach oben. Um Höhe zu gewinnen, hat der Gasballonfahrer Ballast dabei, den er bei Bedarf abwerfen kann. Um zu Sinken lässt er Gas aus dem Ballon ab. Da Gasballone keinen Brenner zum Antrieb benutzen ist es im Korb herrlich still.
Heißluftballone haben einen Brenner der die Luft in der Hülle erwärmt. Seine Form ist im Gegensatz zum Gasballon birnenförmig, außerdem ist sein Volumen drei- bis viermal größer. Lässt man heiße Luft entweichen sinkt er. Um Höhe zu gewinnen muss man den Brenner aktivieren. Da nur eine begrenzte Anzahl an Propangasflaschen mitgenommen werden kann, dauern Ballonfahrt mit einem Heißluftballon in der Regel nur ein bis zwei Stunden.
Wege zum Ballonsport – oder von Adeligen und Erdferkeln
Wenn du dich für den Ballonsport begeisterst, muss du nicht unbedingt gleich Pilot werden. Ballonfahren ist ein Teamsport. Um Ballonfahren zu können, bedarf es zahlreicher Helfer, wie Verfolger oder Ballonwarte. Ohne seine Rückholmannschaft – allgemein als Erdferkel bekannt – ist der Ballonpilot nichts. Eine weitere Besonderheit unseres Sports ist, dass bei uns nach jeder Erstgefahrenen Ballonfahrt der Ballonfahrer in den Stand der Adeligen erhoben wird. Eine Locke wird mit Feuer angezündet und mit Sekt gelöscht. Quasi “das was uns in die Luft bringt” und “das edle Tröpfchen, was wir so gerne trinken”. Der Erstgefahrene erhält einen neuen Namen, den er nie wieder vergessen darf.
Doch warum gibt es diese Ballonfahrertaufe?
Diese Tradition der Aufnahme in den Ballon-Adel geht auf die Geschichte zurück. Frankreichs König Ludwig XVI. war von der Erfindung des Heißluftballons durch die Brüder Montgolfier vor weit über 200 Jahren ungeheuer beeindruckt. Nach der ersten Luftfahrt mit einem Schaf, einer Ente und einem Huhn an Bord wurden die ersten Menschen in die Luft geschickt. Als wenig später dann tatsächlich die erste bemannte Ballonfahrt erfolgreich verlief, erließ der König auf Drängen des Adels ein Gesetz, das Ballonfahren nur den Blaublütigen erlaubt.
Somit erhält der neue Adel Rechte und Pflichte. Er bekommt die überfahrenen Ländereien geschenkt (natürlich nur eine Handbreite über dem Boden) und darf dort Steuern und Zölle eintreiben. Zu seinen Pflichten gehört, dass er seinen Namen nie wieder vergisst. Mögliche Titel sind Junker, Prinz, Raubritter, Graf oder Baron, Luftfürst,Herzog, Luftfee,Freiherr/in, Fürst, Fürstin. Ebenso darf er nie wieder von Ballonfliegen oder vom Ballonflug erzählen. Ansonsten muss er dem anwesendem (Ballon-)Adel eine Runde Taufwasser spendieren.