Text: Volker Engelmann
Text: Volker Engelmann
Liebe Mitglieder,
wir, die Kommissionsmitglieder im Bereich Motor- und UL-Flug, haben uns seit Beginn der Pandemie intensiv mit der Situation in den Vereinen und den Auswirkungen der Pandemie für den sicheren Betrieb unserer motorgetriebenen Luftfahrzeuge beschäftigt.
Am 22.11.20 hatten wir die Cheffluglehrer UL der Vereine in einer Videokonferenz konkret zum Umgang und den Auswirkungen unter den pandemischen Bedingungen befragt.
Zwei Wochen zuvor hatten wir 40 Motorfluglehrerinnen und -lehrer an zwei Tagen zugeschaltet.
Es fanden Online Tagungen der Bundeskommission UL und mehrere Online Sitzungen der Bundeskommission Flugsicherheit statt, an denen ich selbst teilgenommen habe.
Wir sind zusammenfassend zu dem Ergebnis gekommen, dass wir unseren Motorflug, egal ob mit UL, Motorsegler oder Motorflugzeug bisher erschwert, aber durchführbar durch die erste und auch jetzt in der zweiten Welle betreiben können – aber auch müssen.
Wir sind in erster Linie Luftverkehrsteilnehmende mit einer besonderen Verantwortung für uns und andere.
Unfallanalysen haben gezeigt, dass Unfälle überwiegend durch menschliche Fehler entstehen und gerade der Trainingszustand im Bereich Start und Landung sowie in außergewöhnlichen Situationen dabei eine ganz erhebliche Rolle spielt, ob und wie effektiv ein Fehler ausgeglichen werden kann.
Um einen sicheren Flugbetrieb weiter gewährleisten zu können und den zwingend erforderlichen Kompetenzerhalt unserer Piloten nicht aufs Spiel zu setzen ist es unabdingbar, dass wir weiterfliegen, wo es die pandemische Situation zulässt.
Wir müssen jedoch unseren Fokus auf Ausbildung, Fortbildung und Kompetenzerhalt legen. Wir dürfen nicht zur Gefahr werden, weder für den sicheren Betrieb der Flugzeuge noch für den Fortgang der Pandemie.
Es geht in unserem Flugbetrieb jetzt nicht um den Sport, sondern um den Erhalt der Sicherheit und die Erfüllung gesetzlicher Auflagen. Wir bitten Euch daher, wie bisher sehr verantwortungsbewusst mit der Eindämmung der Pandemie weiterzumachen.
Das wir nicht fliegen, wenn wir Symptome haben, ist für uns als verantwortliche Flugzeugführende ohnehin selbstverständlich. Dennoch – seid besonders wachsam und rücksichtsvoll.
Haltet Euch an die eiserne Regel im Flugbetrieb, wie auch in der Pandemiebekämpfung: Im Zweifel? Nie!
Wir haben es selbst in der Hand, wie wir mit der Pandemie umgehen und wie lange wir unsere Kompetenz erhalten können.
Denkt daran, dass niemand fliegen muss, der sich oder seine Familienangehörigen besonders schützen möchte. Kein Fluglehrer / keine Fluglehrerin muss schulen – aber derzeit zeigen unsere Erfahrungen, dass es keinen Grund gibt, bei den eingeführten und bisher sehr guten Hygienemaßnahmen an den Flugplätzen im Motor-/ UL Flug nicht zu schulen.
Viele Fluglehrer stehen bereit, mit euch zu fliegen, wenn ihr eure eigene Kompetenz derzeit nicht selbständig erhalten könnt.
Nutzt unsere landes- und bundesweiten Erfahrungen des Flugbetriebes in der Pandemie, wenn erforderlich, auch in der Koordination mit euren örtlichen Behörden. Die Behörden sind für unsere Handreichungen dankbar und können diese in die lokalen Sicherheitskonzepte bei der individuellen Gefahrenbeurteilung einfließen lassen. Ich stehe hierzu gern auch telefonisch zur Verfügung, schickt mir dazu eine kurze Mail mit eurer Telefonnummer und der Bitte um Rückruf.
Fliegt sicher und bleibt gesund.
Volker Engelmann
engelmann@aeroclub-nrw.de
Vorsitzender NRW-Motorflugkommission
Sicherheitsbeauftragter NRW-ATO