Hängegleiten – Der Traum des Ikarus

Das Gefühl zu schweben, majestätisch, lautlos. Die Illusion, ein Vogel zu sein. Ikarus träumte diesen Traum vom fliegenden Menschen. Seine Konstruktion aus Vogelfedern und Wachs führte bekanntermaßen zu einer Tragödie. Heute ergeben Kunstfaserstoffe sowie leichte Streben zusammen ein Gleitsegel, mit dem der Mensch sich fast den Vögeln gleich durch die Lüfte bewegen kann. So kommt er dem Traum des Ikarus wieder ziemlich nahe.

Ein moderner Sport

Als Sportart ist Hängegleiten noch relativ jung und kommt aus den USA. Heute ist der Hängegleiter ein fußstartfähiges, nicht zulassungspflichtiges Luftfahrzeug, das immer noch durch Gewichtsverlagerung gesteuert wird. Er unterliegt denselben Naturgesetzen der Aerodynamik wie alle Fluggeräte. Durch die große Mobilität und die technische Einfachheit erhält diese Sportart ihren besonderen Reiz. Flugfertig aufgebaut, aus Aluminiumrohren, Edelstahlseilen und einem Kunststoffsegel, wiegt ein Hängegleiter zwischen 20 und 40 kg. Die Sicherheit kommt dadurch nicht zu kurz. Alle Gerätetypen werden in einem aufwendigen Testverfahren nach strengen Richtlinien geprüft und erhalten erst dann das Gütesiegel.

Die Alpen sind überall

Regionaler Schwerpunkt des Hängegleitens in Deutschland ist die Alpenkette. Jedoch sind durch technische Verbesserungen inzwischen auch die Mittelgebirge einschließlich des Rheintals zu interessanten Fluggebieten geworden. Denn wo es keine Berge gibt, werden Windenstarts, ähnlich wie bei den Segelfliegern gemacht. Seit 1987 kann man sich sogar hinter einem Ultraleicht-Flugzeug in die Luft schleppen lassen.

Die Ausbildung

Das Mindestalter für die Ausbildung zum Drachenflieger beträgt 16 Jahre. Mit 18 Jahren kann man den Befähigungsnachweis erhalten. Die praktische und theoretische Ausbildung erfolgt in Drachenflugschulen.

Ausbildungsverlauf

Anders als bei den meisten Luftsportarten braucht ein Hängegleiterpilot hier in Deutschland keinen staatlichen Luftfahrerschein, sondern einen Befähigungsnachweis. Dieser Befähigungsnachweis ist in drei Stufen unterteilt, beginnend mit dem Lernausweis, fortführend mit dem A-Schein und abschließend mit dem B-Schein. Die Ausbildungsabschnitte beanspruchen durchschnittlich eine Woche und schließen jeweils mit einer Prüfung ab.