Das Anderson Abruzzo Albuquerque Balloon Museum, die Heimat der FAI CIA Hall of Fame, freut sich bekannt zu geben, dass Wilhelm Eimers aus Deutschland und Jim Winkler aus den USA in diesem Jahr aufgenommen wurden.

Die Aufnahme in die FAI CIA Hall of Fame ist eine sehr hohe Ehre im Ballonfahren und das Ballonmuseum gratuliert den Preisträgern und ihren Familien. Wilhelm (Willi) Eimers hat seit Erhalt seiner Lizenz im Jahr 1979 mehr als 1.400 Gasballonfahrten unternommen. Er verbrachte ungefähr 10.000 Stunden in der Luft. Als aktiver Ausbilder hat Willi Piloten aus dreizehn Ländern ausgebildet, darunter aus den USA, Kanada und Russland. Willi Eimers ist jedoch wahrscheinlich am bekanntesten als Pilot des Coupe Aéronautique Gordon Bennett. Daran hat er siebenundzwanzig Mal teilgenommen, mehr als jeder andere Pilot. Bei diesen Rennen war er insgesamt 1.270 Stunden und 33 Minuten unterwegs und fuhr 30.551 km. Bei 25 Fahrten sind das durchschnittlich 1.222 km und 50 Stunden 49 Minuten (zwei Tage zwei Stunden und 49 Minuten). Den Gordon Bennett Cup gewann er viermal und platzierte sich neunmal auf dem zweiten Platz.

Als Gasballonpilot hat er zudem neunmal an den America´s Challenge / Remax-Langstreckenwettbewerben teilgenommen, bei denen er zweimal Zweiter wurde. Bei diesen beiden Veranstaltungen fuhr er fast 42.000 km und war eine Gesamtdauer von 1.630 Stunden oder 66 Tage, 45 Minuten und 40 Sekunden in der Luft. Dies zeigt seine Entschlossenheit, sein Können und sein Engagement für das Sportballonfahren.

Einige zusätzliche Erfolge sind seine beiden Weltrekorde AA07 mit 92 Stunden, 11 Minuten (1995) und AA02 mit 23 Stunden 18 Minuten und 5 Sekunden (2011). 1993 erhielt er das renommierte FAI Montgolfier Diplom für die beste Leistung in Gasballons. Und nun wird er in die FAI CIA Hall of Fame aufgenommen.

Herzlichen Glückwunsch, Willi!

Die Präsidentin des AEROCLUB NRW e.V., Tamara Neumann richtet sich zusammen mit den Sportfachgruppenvorsitzenden und der Landesjugendleitung in dem aktuellen Rundschreiben „Gemeinsam solidarisch“ an alle Luftsportlerinnen und Luftsportler in NRW. Das Rundschreiben ist hier als eigener Beitrag dargestellt:

Liebe Luftsportfreunde,

anlässlich einiger Reaktionen auf meinen letzten Appell zur Positionierung des Verbandes bezüglich des Umgangs mit Covid-19 wende ich mich heute mit einer konkreteren Erläuterung des Sachverhalts an euch. Hierzu habe ich im Vorfeld alle Luftsportkommissionen sowie die Luftsportjugend eingebunden und danke Volker Engelmann für seinen engagierten Input.

Als Präsidentin des AEROCLUB | NRW e.V. kann und will ich keine Verhaltensmaßregeln aufstellen und ganz sicher keine Verbote aussprechen. In dieser Hinsicht bin ich absolut bei der überwiegend vertretenen Auffassung der Kritiker. Auch ist die Nutzung des Flugzeugs als Reisemittel nicht Thema meines Appells. Mein Augenmerk gilt ausschließlich dem Luftsport im Rahmen des organisierten Vereinsbetriebs. In diesem Rahmen appelliere ich inständig und fordere Luftsportler aller Sportfachgruppen dringend dazu auf, die durch die Bundes- und Landesregierung erlassenen Regeln zu verinnerlichen und umzusetzen.

An dieser Stelle möchte ich mich bei all denen bedanken, die sich der Auffassung des Verbandes angeschlossen und meinen Appell unterstützt haben. Hier sprechen wir nach wie vor von der überwiegenden Mehrheit.

Wir befinden uns in einer Situation, in der weltweit in Krankenhäusern um Leben gerungen wird, Infizierte sterben, weil in Krankenhäusern Kapazitäten fehlen, um das Überleben der Wirtschaft gekämpft wird und Menschen wie Du und ich in ihrer schieren Existenz bedroht sind. Hier in Deutschland scheint die Lage noch zu bewältigen zu sein. Da stellt sich die Frage, warum ist das so. Sicherlich gibt es dafür viele Gründe, aber ein nicht unwesentlicher Grund ist hier sicher die Mithilfe eines jedes Einzelnen von uns, die Infektionsraten zu entschleunigen. Das Annehmen der moralischen Verpflichtung unsere Risikogruppen zu schützen und diejenigen, die für uns alle im unermüdlichen Einsatz für das Gesundheitssystem sind, zu unterstützen.

Vermutlich erlebt jeder von uns in irgendeiner Form Auswirkungen der Pandemie in seinem unmittelbaren oder mittelbaren Umfeld. Der Italiener um die Ecke hat die Tore geschlossen, der Friseur unseres Vertrauens ist verwaist, Blumenhändler haben ihre letzten Blumen vor der Schließung verschenkt, Freizeitparks sind gesperrt, Fahrschulen dürfen nicht mehr ausbilden. Die Betreiber all dieser Unternehmen stehen vor dem Nichts, weil ihnen ihre Einnahmen und damit ihre Existenzgrundlage von jetzt auf gleich weggebrochen sind.

In ähnlicher Weise betroffen sind Sport und Schulungen. Auch diese wurden aus nachvollziehbaren Gründen untersagt, während es durchaus möglich ist individuell Sport zu betreiben. Fahrradfahren, Joggen, Wandern oder Motorradfahren beispielsweise sind problemlos möglich, weil dies keine Teamsportarten sind.

Mein Appell an die Luftsportler, den eigenen Sport nun ebenfalls kritisch zu hinterfragen, erfolgte aus dem Verständnis heraus, dass es uns als gemeinnütziger Verein nicht gut zu Gesichte steht, unserem, bei einigen ohnehin kritisch gesehenen, Hobby weiter nachzugehen während andere Aktivitäten am Boden liegen. Wir müssen es auch unterlassen zu versuchen, unseren individuellen Weg zu gehen, statt gerade jetzt, wo Deutschland in einer Situation wie nie zuvor ist, Solidarität gegenüber den Menschen unseres Landes zu zeigen.

Das war und ist mein Appell an euch alle!

Ich kann und will niemandem verbieten, ein Flugzeug als Reisemittel zu nutzen, um Geschäftstermine wahrzunehmen oder wichtige Besorgungen zu erledigen. Natürlich kann ich auch niemandem verbieten zu fliegen um individuell Luftsport zu betreiben. Wer meint, er müsste das jetzt als Individuum tun, den werde ich nicht aufhalten (wollen und können).

Ich geben jedoch zu bedenken, dass unser Luftsport leider auch immer wieder von Unfällen überschattet wird, die medial sehr oft viel öffentlichkeitswirksamer sind, als beispielsweise Motorradunfälle.

Erst in der letzten Woche kam es in einem anderen Bundesland zu einem Landeunfall mit Überschlag, bei dem dann Sicherheitskräfte eingesetzt werden mussten, die gerade in der jetzigen Situation sicher dringend anders benötigt werden und im Regelfall auch nur in reduzierter Stärke zur Verfügung sind. Zu dem besteht jetzt noch die zusätzliche Gefahr der Ansteckung für Hilfs- und Rettungskräfte, Polizei, Gutachter, BfU etc.

Ist es das wirklich wert? Diese Frage sollte sich jeder stellen, der sein eigenes Recht auf Ausübung seines Hobbys jetzt in dieser Zeit so weit vorn anstellt. Wir sprechen hier von verzichtbarer Freizeitgestaltung.

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir die Ausübung des Luftsportes jetzt nicht unnötig in den Fokus und in die Kritik rückten – sondern unsere Solidarität in unserem Land demonstrierten.

Ich hoffe sehr, mit diesen Zeilen den Kritikern meines letzten Schreibens ein ganz klein wenig mehr Erläuterung unseres Handelns gegeben zu haben. Diesen Appell habe ich im Vorfeld mit allen Sportfachgruppen sowie der Luftsportjugend abgestimmt – und dieses wird inhaltlich uneingeschränkt von allen voll unterstützt.

Lasst uns gemeinsam gesund bleiben und hoffen, dass wir niemals solch grauenvolle Situationen erleben müssen, wie es in Teilen von Italien, Spanien oder jetzt auch in den USA der Fall ist.

Es wird eine Zeit nach COVID-19 geben, in der unser Luftsport wieder uneingeschränkte möglich sein wird.

Lasst uns dieser Zeit mit Zuversicht entgegensehen. In diesem Sinne wünsche ich euch allen und den euren schöne Ostertage.

Mit herzlichen Fliegergrüßen

Eure Tamara

Der Inhalt dieses Schreibens wird mitgetragen von:

Sportfachgruppe Segelflug
Sigi Baumgartl
Sportfachgruppe Motorflug
Volker Engelmann
Sportfachgruppe Ballonsport
Willi Eimers
Sportfachgruppe Ultraleichtflug
Christian Schücker
Sportfachgruppe Modellflug
Reinhard Streisel
Sportfachgruppe Fallschirmsport
Gerhard Währisch
Landesjugendleiterin
Laura Blega
Vertreter der jungen Generation im Präsidium
Till Sandtner