Streckenflug
Ohne Motor stundenlang kilometerweit über Land fliegen – das ist für die Streckenflugpiloten sportliche Herausforderung und Faszination zugleich. Mit der Kraft der Sonne gelingt es, Aufwinde zu nutzen, in denen die Segelflugzeuge immer wieder Höhe gewinnen, um von einem Aufwind zum nächsten zu gleiten. Das Gleitverhalten der Segelflugzeuge ist unterschiedlich. Die Gleitzahl beschreibt die Leistungsfähigkeit. Mit einer Gleitzahl von 40 können bei ruhiger Luft in 1000 Metern Höhe noch 40 Kilometer zurückgelegt werden. Hochleistungssegler erreichen eine Gleitzahl von über 60.
Wie Streckenflüge gewertet werden
Streckenflug ist nicht gleich Streckenflug. Es gibt verschiedene Formen des Leistungsvergleichs – zum Beispiel die größte freie Strecke, die größte vorher angemeldete Strecke, das größte Dreieck und die schnellste Strecke in einer vorgegebenen Zeit. Bei unseren Flügen wird jeder geflogene Meter mit einem GPS-Logger dokumentiert – hier ein 300-Kilometer-Dreiecks-Flug. Die größte freie Strecke ist wohl die einfachste Form der Wertung. Man fliegt eine vorher nicht festgelegte Strecke und bekommt pro geflogenen Kilometer einen Punkt. Wichtig hierbei ist, dass die zu wertende Strecke maximal sechs Schenkel enthalten darf. Man kann also nicht 20 mal zwischen zwei Orten hin und herfliegen, sondern muss eine gewisse Strecke im Geradeausflug zurücklegen. Legt man vor dem Abflug die zu fliegende Strecke fest, meldet sie an und speichert sie im GPS-Logger, gibt es in dieser Disziplin etwa 30 bis 50 Prozent mehr Punkte als für die freie Strecke. Stellt die angemeldete Strecke nun auch noch ein Dreieck dar, so erreicht man die meisten Punkte pro geflogenem Kilometer, da man während eines Dreiecksfluges den größten Wetterraum in Anspruch nimmt und der Flug damit anspruchsvoller wird.
Segelkunstflug
Auch beim Segelkunstflug macht sich der Pilot das gute Gleitverhalten des Flugzeuges zu nutze. Im Gegensatz zum Motorkunstflug, muss die im Flugzeugschlepp erreichte Höhe präzise eingeteilt werden, um die geplanten Kunstflugfiguren fliegen zu können. Dazu zählen Rollen, Turns, Rückenflug und natürlich Loopings. Auf Meisterschaften werden Segelflugzeuge eingesetzt, die mir ihrer Rumpf- und Flügelgeometrie speziell für den Kunstflug optimiert wurden. Beim Leistungsvergleich wird die Präzision der geflogenen Figuren bewertet. Meisterschaften finden nach Regeln des Weltluftsportverbandes FAI mit nationaler und internationaler Wertung statt. Daneben finden in Deutschland jährlich Doppelsitzerwettbewerbe, sowie Vereinsmeisterschaften, u.a. der sogenannte Salzmann-Cup, statt. Geflogen wird dabei in den drei Wertungsklasse:
- Sportsman: Kunstflug von nicht so erfahrene Piloten und Kunstflugschein-Neulinge.
- Advanced: Erfahrene Piloten, die jedoch keine gerissenen und gestoßenen Figuren, oder aber Figuren in der Senkrechten nach oben fliegen.
- Unlimited: Erfahrene Piloten, die das komplette Spektrum der Kunstflugfiguren im negativen und positiven Bereich der Fliehkräfte abdecken.
Beim Kunstflug mit Segelflugzeugen ist die Ausgangshöhe ein wesentlicher Faktor: Die 1.000 Höhenmeter der Box (Luftraum, in der die Flugfiguren ausgeführt werden) müssen ausreichen, um das Programm von in der Regel 10 Figuren abzufliegen. Das Energiemanagement spielt beim Segelkunstflug damit eine zentrale Rolle. Daher wird das Flugprogramm so zusammengestellt, dass sich die Figuren möglichst flüssig aneinanderreihen lassen. Im Idealfall ist dann die Endgeschwindigkeit jeder Figur gleich der gewünschten Anfangsgeschwindigkeit der nächsten. Neigungsänderungen zwischen den Figuren zur Korrektur der Geschwindigkeit wird im Wettbewerb mit Abzügen bestraft. Der Pilot muss auch beachten, nicht durch unsauberes Fliegen, zu hohe Geschwindigkeiten oder unnötig hohe G-Belastungen (Fliehkräfte) Energie zu verschenken. In die Bewertung fließt schließlich auch noch eine allgemeine Harmonienote ein.
Ausbildung im Segelkunstflug
Um die Berechtigung zum Segelkunstflug in Deutschland zu erlangen, benötigt man nach dem Gesetz mindestens 50 Flugstunden nach Erhalt der Segelfluglizenz. Die Kunstflugausbildung muss mindestens 5 Stunden betragen, wobei die Schleppzeit eingerechnet wird. Die Ausbildung muss folgende Figuren umfassen:
- Looping
- Turn
- gesteuerte Rolle
- hochgezogene Rollenkehre
- Aufschwung
- Rückenflug
- Trudeln
Der Ablauf der Ausbildung und der Prüfung ist nicht gesetzlich festgeschrieben, es gibt dazu aber Empfehlungen des Deutschen Aeroclubs. Die Prüfung wird von einem Prüfer der Landesluftfahrtbehörde abgenommen. Obwohl es im Gesetz nicht vorgeschrieben ist, findet die Ausbildung in der Regel im Rahmen eines Lehrgangs statt. Manche Ausrichter verlangen für die Zulassung zum Lehrgang eine Flugerfahrung von 100 bis 150 Stunden. In der Regel wird Kunstflug mit F-Schlepp durchgeführt, so dass in der Praxis auch diese Bewilligung Voraussetzung ist.
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